Austria-Email
Organization, EDU-A-0000892
Austria-Email
(short name)
Austria-Emaillierwerke A.G. (official name)
Austria Email-Ditmar (alternative name)
Austria-Emaillierwerke A.G. (official name)
Austria Email-Ditmar (alternative name)
Die Austria-Email war 1873 in Knittelfeld als Emailgeschirrfabrik gegründet worden. Sie kam später in den Besitz der Staatseisenbahngesellschaft und wurde mit anderen Emailfabriken fusioniert. 1940 ging auch die Lampenfabrik Ditmar-Brünner in dem Betrieb auf, [1] der von da an auch deren seit den 1930er Jahren bestehendes Sortiment von Projektions- und Kamerageräten übernahm. [2] Nach dem Zweiten Weltkrieg war Austria-Email neben Eumig die zweite Firma mit Zentrale in Österreich, die Schmalfilmprojektoren herstellte. Wie diese Firma wurde aus Austria-Email damit zu einem zentralen Partner für die Lehrmedienstelle des Unterrichtsministeriums, die SHB. Nach den Angaben von Paul Ullmann, dem Technischen Referenten der SHB, wurde 1950 der 16mm-Stummfilmprojektor Ditmar 1006 für Schulen und Volksbildungseinrichtungen gebaut und Schulen und Volksbildungseinrichtungen angeboten. [3] Darauf folgte 1953 der 16mm-Tonfilmprojektor Ditmar 1106, der laut SHB "auf Drängen des Bundesministeriums für Unterricht und der SHB-Film" über drei Jahre hin entwickelt worden war. [4] 1954 folgte eine überarbeitete Version des 16mm-Stummfilmprojektors, Ditmar 1006 N. [5]
Die Investition in österreichische Unternehmen diente auch der Legitimation der teuren Aufrüstung von Schulen mit teurer Projektionstechnik. Im Fall von Austria-Email mag zusätzlich begünstigend gewirkt haben, dass mit der Creditanstalt ein staatliches Bankinstitut Mehrheitseigentümer der Aktiengesellschaft war. [6] Der Rückzug der Austria-Email vom Geschäft mit Schulprojektoren geschah jedenfalls in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre, als die Creditanstalt ihre Anteile am Unternehmen reduzierte [7] Wie Eumig nahm auch Austria-Email die 16mm-Projektoren 1959 wieder aus ihrem Sortiment. [8] Als Grund wird nur angegeben, dass beide Firmen in Anbetracht der 1957 gegründeten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ihre Sortimente überdachten. [9]
Die von der SHB mitgestalteten Projektoren der Firmen Austria-Email und Eumig waren dank erfolgreicher Geräteaktionen in Österreich weit verbreitet – und laut Angaben der SHB auch darüber hinaus bis Australien und Indien. [10] Sie sollten – so die erklärte Absicht von Ullmann – mittels der technischen Vorgaben auch normierend wirken, was die Verwendung von Filmen im Klassenzimmer angeht. [11]
(Joachim Schätz)
[1] NN: Austria Email AG, in: Wien Geschichte Wiki, 27.9.2017, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Austria_Email_AG (2023-01-31).
[2] NN: Ditmar-Brünner, in: Wien Geschichte Wiki, 27.9.2017, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Austria_Email_AG (2023-01-31).
[3] NN: Ditmar 1006. Der neue österreichische Schulfilmprojektor. Pantax – Wica II. Die neuen österreichischen Kleinbildwerfer, in: SHB-Film-Post, H. 21/1950, 1–5.
[4] NN: Letzte Nachricht, in: SHB-Film-Post, H. 44/1953, 2.
[5] NN: Neue Schulfilm-Projektorentype "Ditmar 1006 N", in: SHB-Film-Post, H. 49/1954, 7.
[6] NN: Austria Email AG, in: Wien Geschichte Wiki, 27.9.2017, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Austria_Email_AG (2023-01-31).
[7] NN: Creditanstalt-Bankverein AG, CA, in: AEIOU, Austria-Forum, 25.3.2016, https://austria-forum.org/af/AEIOU/Creditanstalt-Bankverein_AG,_CA (2023-01-31).
[8] Hübl, Adolf: Rückblick, Wende und Ausblick, in: SHB-Film-Post, H. 75/1958, 7–8.
[9] H.: Unsere Geräteaktionen 1957/58, in: SHB-Film-Post, H. 73/1958, 3–4.
[10] NN: Lesenswerte Zahlen, in: SHB-Film-Post, H. 33/1952, 5; NN: Letzte Nachricht, in: SHB-Film-Post, H. 39/1953, 12.
[11] Ullmann, Paul: Warum kein Bildstillstand in der Schulfilmprojektion, in: SHB-Film-Post, H. 47/1954, 4–5.
Die Investition in österreichische Unternehmen diente auch der Legitimation der teuren Aufrüstung von Schulen mit teurer Projektionstechnik. Im Fall von Austria-Email mag zusätzlich begünstigend gewirkt haben, dass mit der Creditanstalt ein staatliches Bankinstitut Mehrheitseigentümer der Aktiengesellschaft war. [6] Der Rückzug der Austria-Email vom Geschäft mit Schulprojektoren geschah jedenfalls in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre, als die Creditanstalt ihre Anteile am Unternehmen reduzierte [7] Wie Eumig nahm auch Austria-Email die 16mm-Projektoren 1959 wieder aus ihrem Sortiment. [8] Als Grund wird nur angegeben, dass beide Firmen in Anbetracht der 1957 gegründeten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ihre Sortimente überdachten. [9]
Die von der SHB mitgestalteten Projektoren der Firmen Austria-Email und Eumig waren dank erfolgreicher Geräteaktionen in Österreich weit verbreitet – und laut Angaben der SHB auch darüber hinaus bis Australien und Indien. [10] Sie sollten – so die erklärte Absicht von Ullmann – mittels der technischen Vorgaben auch normierend wirken, was die Verwendung von Filmen im Klassenzimmer angeht. [11]
(Joachim Schätz)
[1] NN: Austria Email AG, in: Wien Geschichte Wiki, 27.9.2017, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Austria_Email_AG (2023-01-31).
[2] NN: Ditmar-Brünner, in: Wien Geschichte Wiki, 27.9.2017, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Austria_Email_AG (2023-01-31).
[3] NN: Ditmar 1006. Der neue österreichische Schulfilmprojektor. Pantax – Wica II. Die neuen österreichischen Kleinbildwerfer, in: SHB-Film-Post, H. 21/1950, 1–5.
[4] NN: Letzte Nachricht, in: SHB-Film-Post, H. 44/1953, 2.
[5] NN: Neue Schulfilm-Projektorentype "Ditmar 1006 N", in: SHB-Film-Post, H. 49/1954, 7.
[6] NN: Austria Email AG, in: Wien Geschichte Wiki, 27.9.2017, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Austria_Email_AG (2023-01-31).
[7] NN: Creditanstalt-Bankverein AG, CA, in: AEIOU, Austria-Forum, 25.3.2016, https://austria-forum.org/af/AEIOU/Creditanstalt-Bankverein_AG,_CA (2023-01-31).
[8] Hübl, Adolf: Rückblick, Wende und Ausblick, in: SHB-Film-Post, H. 75/1958, 7–8.
[9] H.: Unsere Geräteaktionen 1957/58, in: SHB-Film-Post, H. 73/1958, 3–4.
[10] NN: Lesenswerte Zahlen, in: SHB-Film-Post, H. 33/1952, 5; NN: Letzte Nachricht, in: SHB-Film-Post, H. 39/1953, 12.
[11] Ullmann, Paul: Warum kein Bildstillstand in der Schulfilmprojektion, in: SHB-Film-Post, H. 47/1954, 4–5.