Warum kein Bildstillstand in der Schulfilmprojektion
NonAVManifestation
EDU_NAVM_0182
Ullmann, Paul: Warum kein Bildstillstand in der Schulfilmprojektion, in: SHB-Film-Post, H. 47/1954, 4–5.
Alma-ID: 21296408810003332
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In dem Text verteidigt Paul Ullmann die Entscheidung der SHB, an den von ihr mitfinanzierten und mitgestalteten Filmprojektoren für den Unterricht die Projektion bei Bildstillstand technisch nicht zuzulassen. Ullmann argumentiert vor allem aus einer Materialnotwendigkeit: Noch immer gebe es keine befriedigende Lösung, ein Filmbild zu projizieren, ohne dass der Filmstreifen durch die Hitze beschädigt werde, außerdem ließen die Einzelkader eines Films im Vergleich mit Lichtbildern an Qualität zu wünschen übrig. Andererseits macht er auch methodische Bedenken gegen den – offenkundig häufig geäußerten – Wunsch nach Bildstillstand im Unterricht geltend: Dieser würde vor allem der Erheiterung der Klasse dienen, nicht dem Erkenntnisgewinn. Ullmanns Argumentation steht in bemerkenswertem Kontrast zu den Hoffnungen in der Lehrfilmbewegung der 1920er Jahre, Bildstillstand bei Filmvorführungen im Klassenzimmer nutzen zu können. Ullmanns Argumentation signalisiert auch eine Verlagerung der Gestaltungsmacht von den Lehrenden hin zu den zentralen Lehrfilme produzierenden und begutachtenden Organisationen: Diese hätten zu benennen, ob Zeitdehnung und -raffung, Bildstillstand oder sogar die Wiederholung einer einzelnen Sequenz in einem Film pädagogisch angebracht sei und diese dann in der Postproduktion zu bewerkstelligen: Die Performance der Filmvorführung habe die zeitliche Einheit des fertiggestellten und begutachteten Films zu berücksichtigen.
(JS)
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Paul Ullmann (Autor*in)
SHB-Film-Post (ist Teil von) → (NonAVManifestation)