Film- und Lichtbildstelle des Bundesministeriums für Land und Forstwirtschaft
Organization, EDU-A-0000658
governmental agency — Produktions- und Verleihstelle für Dias und Filme für landwirtschaftliche Körperschaften
Die Film- und Lichtbildstelle des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft wurde 1950 als Verleih und auch Produktionsort für Dias und Filme für landwirtschaftliche Körperschaften gegründet. [1] Darunter fielen sowohl Berufsschulen als auch das förderal organisierte Netz der Landwirtschaftskammern, die – oft über ihre regionalen Bezirksbauernkammern – Fortbildungs- und Beratungsveranstaltungen für Land- und Forstwirt*innen ausrichteten. [2] Filme sollten bei solchen Gruppenveranstaltungen in oft improvisierten Zeigeorten einerseits als Attraktion dienen und andererseits als bildhafter Einstieg zur Diskussion der Fragen und Bedürfnisse der Teilnehmenden. [3] Das Verleihangebot, das in Filmkatalogen dokumentiert wurde, bestand vor allem aus bundesdeutschen und österreichischen Produktionen, samt englischsprachiger Marshallplanfilme. Neben Kurzfilmen öffentlicher Körperschaften – ab Mitte der 1960er Jahre wird der ORF mit seiner landwirtschaftlichen Beratungssendung "Mit Rat und Tat" ein wichtiger Kooperationspartner [4] – finden sich auch Informations- und Imagefilme von Firmen wie Düngemittelherstellern im Programm. [5]
In der agrarpädagogischen Zeitschrift "Der Förderungsdienst", die das Bundesministerium für Land- und Forstwirschaft zwischen 1953 und 2000 herausgab, [6] finden sich zahlreiche Überlegungen zum pädagogisch produktiven Einsatz von Filmen speziell in Beratungsveranstaltungen. So argumentiert Ernst Kreuziger, langjähriger Leiter der Lichtbild- und Filmstelle Anfang der 1960er Jahre dafür, bei diesen unbedingt Tonfilme zu zeigen. Zwar hätten live kommentierte Stummfilmprojektionen didaktische Vorzüge, aber diese wären allzu negativ als altmodisch konnotiert und hätten nicht die notwendige Zugkraft. [7] Ebenso wäre es laut Kreuziger manchmal taktisch klug, einen eher allgemein lehrhaften Kulturfilm für das Ende aufzusparen, als Lockmittel, damit das oft skeptische Fortbildungspublikum die Veranstaltung nicht vorzeitig verlasse. [8]
(Joachim Schätz)
[1] NN: Eine Film- und Lichtbildstelle für die Land- und Forstwirtschaft, in: Agrarische Post, 11.11.1950, 12, https://anno.onb.ac.at/cgi-content/annoshow?call=agp|19501111|12|100.0|0 (2022-12-24).
[2] NN: Verleihbedingungen, in: Film- und Lichtbildstelle des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft (Hg.): Film-Verzeichnis 1968, Wien: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft 1968, II.
[3] Haberl: Kurzberatung mit Bildprojektion im Freien. Von Marady, in: Der Förderungsdienst, 11/1960, 344; Haberl: Anschauungsmittel auf landwirtschaftlichen Lehrschauen. Von D. Sheppard, in: Der Förderungsdienst, 9/1958, 279.
[4] Wicha, Rudolf: Landwirtschaft und Fernsehen, in: Der Förderungsdienst 7/1961, 225; Wicha, Rudolf: Landwirtschaft und Fernsehen (Schluß), in: Der Förderungsdienst 8/1961, 262.
[5] Für die Mischung von Filmen, siehe exemplarisch diesen Katalog: Film- und Lichtbildstelle des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft (Hg.): Film-Verzeichnis 1968, Wien: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft 1968.
[6] NN: Der Förderungsdienst. Zeitschrift für Beratungs- und Lehrkräfte. Sonderausgabe, in: Österreichische Nationalbibliothek, http://data.onb.ac.at/rec/AC00030441 (2022-12-25).
[7] Kreuziger, Ernst: Der Film – ein wertvolles, aber oft mißbrauchtes Lehr- und Beratungsmittel, in: Der Förderungsdienst, H. 12/1962, 409; Kreuziger, Ernst: Die Anwendung visueller Hilfsmittel im Unterricht und in der Beratung, in: Der Förderungsdienst, H. 11/1964, 382–383.
[8] Vgl. Kreuziger, Ernst: Der Film – ein wertvolles, aber oft mißbrauchtes Lehr- und Beratungsmittel, in: Der Förderungsdienst, H. 12/1962, 411; Kreuziger, Ernst: Die Anwendung visueller Hilfsmittel im Unterricht und in der Beratung, in: Der Förderungsdienst, H. 11/1964, 51.
In der agrarpädagogischen Zeitschrift "Der Förderungsdienst", die das Bundesministerium für Land- und Forstwirschaft zwischen 1953 und 2000 herausgab, [6] finden sich zahlreiche Überlegungen zum pädagogisch produktiven Einsatz von Filmen speziell in Beratungsveranstaltungen. So argumentiert Ernst Kreuziger, langjähriger Leiter der Lichtbild- und Filmstelle Anfang der 1960er Jahre dafür, bei diesen unbedingt Tonfilme zu zeigen. Zwar hätten live kommentierte Stummfilmprojektionen didaktische Vorzüge, aber diese wären allzu negativ als altmodisch konnotiert und hätten nicht die notwendige Zugkraft. [7] Ebenso wäre es laut Kreuziger manchmal taktisch klug, einen eher allgemein lehrhaften Kulturfilm für das Ende aufzusparen, als Lockmittel, damit das oft skeptische Fortbildungspublikum die Veranstaltung nicht vorzeitig verlasse. [8]
(Joachim Schätz)
[1] NN: Eine Film- und Lichtbildstelle für die Land- und Forstwirtschaft, in: Agrarische Post, 11.11.1950, 12, https://anno.onb.ac.at/cgi-content/annoshow?call=agp|19501111|12|100.0|0 (2022-12-24).
[2] NN: Verleihbedingungen, in: Film- und Lichtbildstelle des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft (Hg.): Film-Verzeichnis 1968, Wien: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft 1968, II.
[3] Haberl: Kurzberatung mit Bildprojektion im Freien. Von Marady, in: Der Förderungsdienst, 11/1960, 344; Haberl: Anschauungsmittel auf landwirtschaftlichen Lehrschauen. Von D. Sheppard, in: Der Förderungsdienst, 9/1958, 279.
[4] Wicha, Rudolf: Landwirtschaft und Fernsehen, in: Der Förderungsdienst 7/1961, 225; Wicha, Rudolf: Landwirtschaft und Fernsehen (Schluß), in: Der Förderungsdienst 8/1961, 262.
[5] Für die Mischung von Filmen, siehe exemplarisch diesen Katalog: Film- und Lichtbildstelle des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft (Hg.): Film-Verzeichnis 1968, Wien: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft 1968.
[6] NN: Der Förderungsdienst. Zeitschrift für Beratungs- und Lehrkräfte. Sonderausgabe, in: Österreichische Nationalbibliothek, http://data.onb.ac.at/rec/AC00030441 (2022-12-25).
[7] Kreuziger, Ernst: Der Film – ein wertvolles, aber oft mißbrauchtes Lehr- und Beratungsmittel, in: Der Förderungsdienst, H. 12/1962, 409; Kreuziger, Ernst: Die Anwendung visueller Hilfsmittel im Unterricht und in der Beratung, in: Der Förderungsdienst, H. 11/1964, 382–383.
[8] Vgl. Kreuziger, Ernst: Der Film – ein wertvolles, aber oft mißbrauchtes Lehr- und Beratungsmittel, in: Der Förderungsdienst, H. 12/1962, 411; Kreuziger, Ernst: Die Anwendung visueller Hilfsmittel im Unterricht und in der Beratung, in: Der Förderungsdienst, H. 11/1964, 51.
Pädagogik der Beratung: Zum Beispiel Landwirtschaft (is related to)
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